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Die perfekte Packliste fürs Wandern | was du wirklich für die Tagestour brauchst

Aktualisiert: vor 20 Stunden

Raus aus dem Alltag, rein in die frische Bergluft. Ob eine Gipfeltour oder ein Höhenweg. Damit du unterwegs leicht und gut vorbereitet bist, findest du hier eine erprobte Packliste für Tageswanderungen in den Bergen – passend für Frühling, Sommer und Frühherbst.


Ich bin in den Bergen aufgewachsen. Bis heute spüre ich beim Wandern, wie sehr die Berge mein inneres Gleichgewicht nähren – mit ihrer Ruhe, Weite und Beständigkeit. Wenn ich dort oben unterwegs bin, wird es in mir still. Das Gefühl, die Welt von oben zu betrachten und den Alltag im Tal zu lassen, ist einzigartig.


Damit ich mich ganz auf diese Momente einlassen kann, nehme ich auf meinen Tagestouren nur das mit, was ich wirklich brauche. Über die Jahre ist so meine persönliche, achtsam ausgewählte Packliste fürs Wandern entstanden. So leicht wie möglich und für diverse Berg-Situationen gut vorbereitet. Du kannst sie als Referenz für deine Tageswanderung im Frühling, Sommer und Frühherbst sehen.



INHALTSVERZEICHNIS



Flachlage-Foto einer kompletten Wanderausrüstung für eine Tagestour – Rucksack, Kleidung, Verpflegung und Sicherheitsausrüstung nach perfekter Packliste für sicheres und achtsames Tageswandern in den Bergen

Die perfekte, erprobte Packliste für einen Tag am Berg


Tragen - Der richtige Wanderrucksack


Ein Tagesrucksack mit 20 bis max. 30 Litern Volumen reicht für die meisten Touren aus. Das wichtigste ist der Tragekomfort.


Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Tragesysteme, die beide beim Wandern genutzt werden. Präferenz ist Personenabhängig:


  • Rucksäcke des Aircomfort-Systems, die nicht direkt am Rücken aufliegen, sondern ein straff gespanntes Netz zwischen Packsack und Rücken haben. Luftdurchlässig beim Schwitzen, wenngleich schlechtere Lastenverteilung.

  • Rucksäcke des Rückenkontakt-System, die mit gepolsterten Auflageflächen direkt am Rücken aufliegen und weniger Belüftung, mehr Schwitzen am Rücken mit sich bringen. Sitzen stabiler am Körper und sind somit hilfreicher fürs Gleichgewicht.


Wichtig ist, dass der Rucksack mit schwerem Gewicht gut zu deiner Körpergröße- und Form passt und du Tragekomfort verspürst. Er soll gut oberhalb deiner Hüften sitzen und die Last nicht durch die Träger gehalten werden, sondern am Rücken und der Hüfte verteilt. Zusätzlich helfen Hüft- und Brustgurten die Last auf den gesamten Oberkörper ausgeglichen zu verteilen.


Des weiteren zeichnet sich ein guter Wander-Rucksack aus durch:

  • gepolsterte und breite Schultergurte und zusätzlichem Brustgurt

  • gepolsterte und breite Hüftgurte mit evtl. kleiner Seitentasche für das, was du schnell griffbereit haben musst

  • verstellbare Gurte

  • viele diverse Innen- und Außenfächer- und Taschen, damit alles seinen festen Platz hat (z.B. Seitentaschen groß genug für Trinkflasche)

  • schneller, organisierter Zugriff zu den Gegenständen im Rucksack

  • Regenschutz, meist im Boden des Rucksackes integriert

  • leichtes Eigengewicht: im leeren Zustand nicht mehr als 0,6-1,5 kg (z.B. zu vermeiden: Leder)

  • leichtes, robustes, strapazierfähiges, wasserabweisendes und waschbares Material




Gehen - Die richtigen Bergschuhe


Ein guter Bergschuh ist das A und O für eine gelungene und vor allem sichere Tour – egal ob du gemütlich unterwegs bist oder steilere Anstiege planst. Kein anderes Item dieser Packliste beeinflusst das Wohlbefinden und die Sicherheit beim Wandern so sehr wie der Halt und der Tritt der Füße. Immer wieder sehe ich in der Alpen-Region Südtirol Touristen mit Sneakers oder leichten einfachen Laufschuhen im steinigen, teils steilem Gelände wandern und möchte dir mitgeben: Bitte mach du es besser! Es ist wirklich gefährlich, vor allem, wenn deine Füße diesen Bodenbelag nicht gewohnt sind oder der Boden nass ist mit schlechtem Schuhwerk alpin unterwegs zu sein.


Ich habe gelernt immer, egal ob ich eine schwierigere Tour oder eine kleine Runde am Forstweg auf die Alm gehe, hohes festes Schuhwerk anzuziehen.


Gute Bergschuhe unterstützen nicht nur meine Füße – sie entlasten und stabilisieren den ganzen Körper. Sie sollten auch dir folgendes geben:

  • Stabilität, weil sie aus festem Material bestehen und sich durch die Schnürung eng an den Fuß anpassen.

  • Trittsicherheit, weil der Fuß gut im Schuh sitzt, aber die Zehen trotzdem Bewegungsfreiheit haben und die Sohle einen guten Grip hat.

  • Schutz für Knochen und Gelenke, z. B. vor scharfem Geröll oder dem Umknicken, weil sie knöchelhoch sind.

  • Wetterschutz, dank wasserabweisender Materialien wie Gore-Tex, wenn du durch feuchtes Gras gehst, Bäche querst oder in Regen kommst.

  • Vorbeugung gegen Blasen, Druckstellen oder schmerzende Knie, weil ein gut passender Schuh die natürliche Bewegung unterstützt und Überlastungen vermeidet.

  • Eine gute Mischung aus Halt, Schutz, Beweglichkeit und Gewicht.


Dieses von mir beschriebenes Schuhwerk lässt sich in Kategorie B/C einordnen: "Wander/Trekkingstiefel". Teste aus, was für dich und deinen Fuß gut passt, welches Material dir angenehm erscheint (auch hier empfehle ich, wie beim Rucksack kein Leder) und wo du den besten Halt hast. Diese Investition ist zwar nicht gering, aber langandauernd.


Tipp: Wenn deine Sohle abgetragen ist, der Rest des Schuhs aber noch in gutem Zustand, was nach unzähligen Wanderungen nach ca. 2 Jahren passiert, kannst du in vielen Sportgeschäften nur die Sohle austauschen lassen, was dich max. 1/4 oder 1/3 des Originalpreises kostet.


Die richtigen Wandersocken sind nicht zu vergessen. Zu empfehlen sind jene aus aus Merinowolle oder synthetischem Funktionsmaterial. Sie regulieren Feuchtigkeit, verhindern Reibung und halten die Füße auch bei Temperaturschwankungen angenehm warm oder kühl.




Anziehen – Kleidung, die mit dem Wetter geht


Das Wetter in den Bergen ändert sich mit dem Höhenprofil recht rasch und kann auch schnell umschlagen. Deshalb trage ich Wanderkleidung nach dem Zwiebelprinzip. Mehrere leichte Schichten halten mich flexibel:


  • Unterziehshirt, ärmellos und eng anliegend: Wärmt den unteren Rücken- und Hüftbereich, wo ich viel schwitze – besonders in den kühleren Tageszeiten. Material: Funktionsstoff (keine Baumwolle), da es den Schweiß gut absorbiert.


  • T-Shirt, kurz oder lang - je nach Temperatur: Für Langarm eignet sich Merino perfekt, es wärmt, nimmt Gerüche kaum an und trocknet schnell. Für ein Kurzes T-Shirt empfehle ich Funktionsstoff.

    • Tipp: Am Gipfel oder Rastplatz das verschwitzte kurze T-Shirt wechseln und das trockene Langarm-Merino-Shirt anziehen, während das verschwitzte T-Shirt in der Sonne oder im Wind trocknet. Beim Abstieg, wenn dir wieder wärmer wird, kannst du zurückwechseln. Das hilft, nicht auszukühlen.


    • Noch ein Tipp: Vom Radsport schaue ich mir die Armlinge ab. Armlinge sind eine Verlängerung eines Kurz-Arm-Shirts. Der Vorteil: sie sind super warm, leicht und klein, und vor allem dann praktisch, wenn man ungern das Kurz- mit dem Langarm-T-Shirt umzieht und man nicht genau weiß, ob es kalt, warm, windig, sonnig ist. Sie können einfach und schnell drüber gezogen werden.


  • Leichtes Baumwoll-Berghemd, langärmelig und aufknöpfbar: Als praktische Zwischenschicht spendet es leichte Wärme, lässt sich hochkrempeln, schützt vor allem am Kragen vor Sonne, und nimmt kaum Gewicht und Platz ein. Ein Kleidungsstück, was vielleicht auf den ersten Blick nicht so typisch erscheint, ich aber noch von der älteren Berg-Generation kennengelernt habe, als es noch keine Funktions-Sport-Kleidung gab und erfahrungsgemäß als unverzichtbar sehe.


  • Wanderhose, kurz oder lang - je nach Temperatur: Sollte nicht zu eng sein und genug Bewegungsfreiheit haben. Viele Wanderhosen (Funktionsstoff) haben viele Taschen und abtrennbare Beine, die besonders praktisch sind. Bei kurzen Hosen nehme ich eine dünne lange Hose und oder Merino-Leggings zum Überziehen mit (v.a. für den Gipfel und Rastplatz).


  • Fleecejacke oder leichter Wollpulli mit Kapuze: Für kühlere Abschnitte, schattige Pausen oder windige Gipfel. Eine Kapuze schützt zusätzlich bei Wind.


  • Regenjacke oder Regenponcho: Poncho habe ich immer dabei, Jacke nur bei Regenwahrscheinlichkeit.


  • Kopfbedeckung je nach Wetter: Kappe und oder Mütze - je nach Höhenlage und Temperatur, schützt vor Sonne, Wind und Kälte.


  • Multifunktionstuch/Buff: Als echtes Allround-Talent nutzbar als Halstuch, Stirnband, Mütze oder Sonnenschutz für den Nacken. Und sogar als Mund-Nasen-Schutz, z. B. bei Staub, Pollenflug oder plötzlichem kaltem Wind, als Not-Haarband bei langen Haaren oder im Notfall als Erste-Hilfe-Tuch einsetzbar.



Stärken – Leicht, nahrhaft & unkompliziert


Beim Wandern bin ich gerne so unabhängig wie möglich – sowohl von Hütten als auch von Wasserstellen unterwegs. Natürlich kann eine Hütte das Ziel der Wanderung sein, aber: Der Hunger kommt oft früher als gedacht, das Gewitter vielleicht schneller als erwartet – oder die Lust, noch weiterzugehen packt einen doch. Deshalb, spare beim Proviant nicht! Was in meinem Rucksack nicht fehlt:


  • 2-3 Liter Wasser je nach Länge und Temperatur: Bei Hitze, starker Steigung und Gepäck am Rücken gibt es nichts schlimmeres als zu wenig Flüssigkeit. Auch wenn Wasserflaschen schwer zum Tragen sind, nimm dir genug Wasser mit und erkundige dich vorher ob es in der Region, in der du wanderst Wasser in Form von Bächen gibt. Nutze eine Wasserflasche, die kein so schweres Eigengewicht hat.


    • Tipp: Wenn du mit dem Auto zum Ausgangspunkt fährst, nimm dir eine Extra Wasserflasche für die Fahrt vor und nach der Wanderung mit. Wenn du vor der Wanderung in der Früh genug trinkst, brauchst du unterwegs weniger und, wenn du vom Berg zurückkehrst, freust du dich über Wasser.


    • Noch ein Tipp: Einwenig frische Zitrone und oder Holundersirup in eine deiner Wasserflaschen ist erfrischend, leicht süß und gibt schnell Energie.


  • Kleiner Energiesnack: Nüsse, Trockenfrüchte, Riegel, ein Stück Schokolade oder Datteln – möglichst aus natürlichen Zutaten, ohne viel Zucker oder künstliche Zusätze.


  • Etwas Herzhaftes: Z. B. ein belegtes Brot mit Käse, Hummus etc., aufgeschnittenes Gemüse und oder Obst (Gurken, Sellerie, Tomaten, Karotten, Apfel). Ein hartgekochtes Ei, eingewickelt in ein Stück Küchenrolle o.Ä., worin du gleichzeitig auch einpaar Briesen Salz verstaust ist zusammen mit einem belegten Brot sehr nahrhaft und gut. Vermeide empfindlichen Lebensmittel, wie Avocado oder Bananen.


  • Traubenzucker, ein schneller Energieschub für zwischendurch oder den Notfall: Traubenzucker verstaue ich in der seitlichen äußeren Tasche des Rucksackes, um schnellen Zugriff für zwischendurch zu haben, bei Schwäche, Durst etc. Er ist leicht, platzsparend und sofort wirksam, wenn der Körper schnell Glukose braucht.


Natürlich hängt deine Verpflegung auch davon ab, ob du planst, in einer Hütte einzukehren – dann brauchst du vielleicht kein belegtes Brot im Rucksack. Ich persönlich liebe es aber, mein Essen dort zu genießen, wo es für mich am besten schmeckt: am Gipfel, mit Weitblick. Oder in einem stillen Grashang, allein, nur begleitet vom Summen der Insekten. Ein einfaches belegtes Brot in genau diesem Moment – das ist für mich Genuss pur. Und oft auch eine kleine Motivation für den Aufstieg.


Hand hält ein hartgekochtes Ei am Gipfel über den Wolken – nahrhafte Stärkung beim Wandern in den Bergen, perfekte Verpflegung für Tageswanderungen
ein hartgekochtes Ei am Gipfel über den Wolken

Details – Was man erst vermisst, wenn es fehlt


Diese Dinge nehme ich immer mit – sie wiegen wenig, aber, wenn sie mal nicht dabei sind, fällt das auf und sie helfen enorm:


  • Sonnencreme: In einer kleinen Menge mit hohem LSF.

  • Sonnenbrille: Eine, die nicht rutscht und gut sitzt.

  • Kleines Erste-Hilfe-Set mit Blasenpflastern, Tape und persönliches (Notfall-)Medikament (z.B. Wespenstich, Pollenallergie, Schmerzen etc.)

  • Taschenmesser: ein All-Rounder, und wenn du es nur benutzt um einen Pilz, den du findest abzuschneiden, oder den Apfel teilen möchtest.

  • Taschentücher/wet wipe: "wet wipe wonder" wie auch in der Packliste für Wildcampen gut beschrieben wird, ein kleines Wundermittel – zum Händewaschen, Reinigen oder Erfrischen.

  • kleiner Müllbeutel/Tasche: Einsetzbar für Müll, den man selbst produziert, in der Natur findet, oder, wenn man unterwegs Pilze, Kräuter, Beeren o.Ä. findet.

  • Ausweis, Krankenkassenkarte, etwas Bargeld: Mit einem Gummiband kompakt zusammengehalten, reicht das völlig. Das große Portemonnaie bleibt zu Hause.

  • Wanderkarte in Papier-Form oder Navigations-App (z.B. Komoot) mit offline Wanderkarten.

  • Handtuch + Schwimmzeug: Vielleicht stößt du ja auf einen Gebirgssee, und willst dich erfrischen. Bikini und kleines Mikrofaserhandtuch habe ich deswegen fast immer dabei, Schwimmen am Berg mit Aussicht kann ich mir nicht entgehen lassen.

  • Dünne Handschuhe: Leichte, klein verstaubare Handschuhe sind oft Gold wert bei Wind oder kühlen Pausen, oder Abstiegen, wo man die Hände benötigt.



Abrunden – Was deine Tour noch schöner macht


Nicht zwingend notwendig – aber für mich oft der kleine Unterschied zwischen gut und richtig rund. Diese Dinge nehme ich mit, wenn ich noch etwas mehr Komfort oder Unterstützung unterwegs möchte:


  • Sitzunterlage oder kleine Isomatte: Wenn der Boden nass und oder kalt ist, schätze ich eine isolierende Sitzmatte sehr. Alternativ kann auch ein Kleidungsstück verwendet werden – das wird aber oft schmutzig oder feucht. Ich selbst brauche sie nicht immer, sehe aber viele Wandernde, die sie zu Recht regelmäßig nutzen.


  • Wanderstöcke: Vor allem beim Abstieg eine echte Hilfe – sie entlasten deine Knie, geben zusätzliche Stabilität auf steinigem oder rutschigem Gelände und lassen sich bei Bedarf klein zusammenfalten und außen am Rucksack befestigen. Für mich ein Game-Changer, auch wenn sie vielleicht nicht so cool ausschauen.




Allgemeine Tipps für deine Tageswanderung


Nicht alles, was zählt und eine gute entspannte Wanderung in den Bergen ausmacht, passt in den Rucksack – aber manches darf man sich merken, bevor man losgeht. Hier meine allgemeinen Tipps, die dir Orientierung geben können, damit du dich unterwegs auf das konzentrieren kannst, worauf es wirklich ankommt: Natur spüren, im Moment sein, und dich dabei gut vorbereitet fühlen.



1. Alleine wandern? Nur mit Erfahrung


Manche Wandernde lieben es allein in den Bergen unterwegs zu sein, in Ruhe, Klarheit, ganz bei sich zu sein. Vernünftig sind Alleingänge nur, wenn du viel Erfahrung und Wissen über das Wandergebiet, die Orientierung, das Wetter und Verletzungen hast. Zu zweit bist du nicht nur sicherer unterwegs, sondern teilst auch den Weg und die Aussicht. Wenn du allein wanderst: Wähle vertraute Routen, informiere jemanden über deine Tour und speichere Offline-Karten auf dem Handy.



2. Tour bedacht auswählen und planen


Nicht jede Route passt zu jedem Tag und jeder Person. Achte darauf, dass Strecke, Höhenmeter und Beschaffenheit zu deiner aktuellen Kondition und deinem Können passen. Eine Tour, die dich überfordert, gefährdet nicht nur dich, sondern auch andere. Informiere dich über die Länge in Kilometern in Relation zu den Höhenmetern, die Weg-Beschaffenheit, Einkehrmöglichkeiten, Hinfahrt. Oft wissen die in den Bergen ansässigen Menschen am besten und meisten darüber und können dir im Vergleich zu Apps oder Internetseiten persönliche Erfahrungen und Einschätzungen mitgeben.


Ausgebreitete Wanderkarte neben zwei Cafés – wichtige Vorbereitung für Tageswanderung in den Bergen, Planung der Route und Einkehrmöglichkeiten
Wander-Vorbereitungen begleitet von gutem Café


3. Starte am Morgen


Ich starte am liebsten früh. In den frühen Stunden ist die Luft frischer, der Weg oft menschenleer, der Parkplatz auch und du hast Spielraum, falls du dir unterwegs mehr Zeit nehmen möchtest. Außerdem kann es untertags, abhängig vom Wetter und dem Gebirge sehr sonnig und heiß werden. Plane den Aufstieg und die Höhenmeter in der noch kühleren Tageshälfte zu machen. Außerdem kommt es im Gebirge vor allem am Nachmittag zu Gewittern, und da solltest du wieder zurück im Tal sein.



4. Gleichschritt


Du musst niemandem etwas beweisen. Geh in deinem Tempo, nicht im Takt anderer und vor allem gehe konstant im Gleichschritt. Ständige kleine Pausen aus Erschöpfung sind verleitend, kosten dir aber auf Dauer viel Energie und machen müde. Gehe also dafür langsam und mache wenige, aber etwas längere Pausen. Es geht nicht darum, möglichst schnell anzukommen, sondern um die Freude am Gehen und am Weg.



5. Checke das Wetter davor und währenddessen


Informiere dich am Tag vorher über die Wetterlage und hol dir aktuelle Hinweise zur Route. Geh nur los, wenn die Bedingungen stimmen. Und unterwegs: Augen offen halten, Wolken, Wind und Temperatur können sich schnell ändern. Wer früh erkennt, kehrt rechtzeitig um. Außerdem, erkundige dich vorher, wie du dich im Fall von Gewitter verhalten sollst.



6. Handy im Flugmodus


In den meisten Bergregionen gibt es keinen Empfang. Das Smartphone sucht ständig nach Netz und verbraucht dadurch unnötig Akku. Ich stelle mein Handy deshalb auf Flugmodus, nutze es nur für Fotos, Notfälle oder Navigation mit Offline-Karten. Kenne die Notrufnummer der Region! Außerdem ist die Stille in den Bergen ohne Handy besser zu hören.



7. Der Weg ist das Ziel


Der Moment zählt. Ich nehme mir unterwegs immer wieder Zeit zum Stehenbleiben: den Ausblick zu genießen, ins Tal zu spüren, den Wind im Gesicht zu spüren und zu sehen wie klein man im Vergleich zum massiven Berg ist.



8. Trag dich ins Gipfelbuch ein


Der Eintrag im Gipfel- oder Hüttenbuch ist mehr als nur ein schönes Ritual – er kann im Notfall entscheidend sein. Notiere deinen Namen, Wohnort, Datum, Uhrzeit und das nächste Ziel. So kann die Bergrettung im Ernstfall deine Route nachvollziehen und schneller helfen. Außerdem ist es auch was schönes, wenn deine Bekannte nach bestimmter Zeit von dir lesen oder du von dir selbst nach einiger Zeit.


Wanderin lehnt am Gipfelkreuz, mit weitem Bergpanorama im Hintergrund, hat Wanderstöcke mit und schreibt ins Gipfelbuch – wichtiger Moment der Tourendokumentation und Sicherheit beim Wandern


9. Verantwortungsvoll Wandern


Ich hinterlasse keinen Müll, nehme aber manchmal welchen mit, wenn ich welchen finde. Ich pflücke keine geschützten Pflanzen, bleibe auf dem Weg. Und ich grüße andere Wandernde – ein stilles Lächeln reicht oft. Wenn am Wanderweg nicht genug Platz für die aufsteigenden und absteigenden Wandernden nebeneinander ist und sie zusammentreffen, bleiben die von oben kommenden, also die absteigenden Wandernden stehen, um die Aufsteigenden vorbeizulassen. Zudem sollte ich darauf achten keine Steine loszulösen, die dann ins Tal rollen und evtl. Wandernde, die weiter unten sind verletzen können.



Und jetzt? Rucksack packen, Bergschuhe schnüren und rauf auf den Berg?


Mit dieser Packliste bist du gut vorbereitet für einen Tag am Berg – egal, ob es zur Hütte geht, auf den Gipfel oder einfach hinein in die Stille der Natur. Natürlich kann auch bei der besten Vorbereitung mal etwas anders laufen als gedacht. Vielleicht drückt der Schuh, das Wetter schlägt schneller um als erwartet oder du merkst unterwegs, dass du eigentlich ganz woanders hinwillst.


Doch gerade darin liegen oft die schönsten Lernmomente. Die Berge sind nicht nur ein Ort der Bewegung – sie sind auch ein Spiegel, ein Lehrer, eine Erinnerung an das Wesentliche.


Falls du nach dem Draußen in den Bergen sein noch nicht genug hast und dich das Wildcampen ruft, findest du hier eine Anleitung

zum Wildcampen und Draußen Schlafen ohne Zelt. Oder vielleicht wirst du in den Bergen beides vereinen?



Verbinde dich mit deiner äußeren und inneren Natur bei einem meiner Events und Retreats oder tauche in einer 1:1 Begleitung tiefer.



(c) alle Fotos von Laura Haipl


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